In der Regel werden Klebstoffe ein-komponentig verarbeitet. Wenn jedoch gezielt von 1-Komponenten-Klebstoffen gesprochen wird, geht man hier von Reaktionsklebstoffen (ähnlich 2-Komponenten-Klebstoffen) aus, die jedoch ein-komponentig verarbeitet werden. Bei diesen Produkten ist die zweite Komponente, der Härter/Vernetzer bereits integriert. Diese 2. Komponente wird durch Feuchtigkeit zur chemischen Reaktion gebracht. Der Klebstoff holt sich die Feuchtigkeit entweder aus der Werkstoffoberfläche, aus der Umgebungsluft oder sie wird gezielt als Wassersprühnebel aufgesprüht. Bei dampfdichten Materialien (wie Metallen) können diese Klebstoffe nur dann flächig verwendet werden, wenn Feuchtigkeit zu gesprüht wird oder ein Werkstoff feuchtigkeitsdurchlässig ist. Auf dem Markt werden zwei Systeme dieser 1-Komponenten-Produkte angeboten. Das Isocyanat-härtende System schäumt beim Härteprozess auf. Die Intensität des Aufschäum-Verhaltens ist abhängig von der Rezeptur, dem Feuchtigkeitsangebot und der Temperatur(?). Faustregel: Viel Feuchtigkeit und hohe Temperaturen bringen schnelles Härten und kräftigeres Aufschäumen ? wenig Feuchtigkeit und niedrige Temperaturen langsames Härten und geringes Aufschäumen. Diese Produkte ermöglichen eine gute Fugenfüllung, die Klebefuge ist meist spröd hart bis schlag zäh. Das andere System schäumt nicht, sondern bildet eine dauerelastische Masse. Diese Systeme werden meist nur im Raupen-Auftrag oder direkt am Rand der Werkstoffe oder Klebefuge verwendet. Sie sind nicht für flächige Verklebungen geeignet. Die Fuge sollte nicht dünner als 2 mm und nur wenige cm breit sein, damit genügend Luftfeuchtigkeit zur Vernetzung an die Fuge gelangen kann. Bevorzugter Einsatzbereich: als Klebe-/Dichtmasse und bei Anwendungen, bei denen von der Klebefuge eine gewisse Elastizität erwartet wird und um Klebefugen gegen Bewitterung zu schützen.