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Guten Tag!
Ich wollte sie um ihren fachmännischen Rat bitten.
Mein BauVorhaben währe nach zweierlei Art:
1.) 20mm starke XPS Platten auf dem bestehenden Sandwitchboden aus(verz. und) lackiertem Blech) zu kleben sowie die Isolier Platten untereinander wasserfest zu verkleben.
2.) 100mm starke XPS Platten auf Alublech sowie untereinander wasserfest zu verkleben, wobei der Kleber nach Aushärtung mit Wintertemperaturen am Blech von max. -30 bis -40 Grad im Winter zurechtkommen müsste.
Gedacht babe ich an Körapur 666 mit Härter 6:1 aufgetragen mit Zahnspachtel 2mm falls sie das auch vorschlagen würden.
Mein Boden bzw. die zu verarbeitende Fläche ca. 10qm
Die Fragen die sich mir in diesem Fall stellen würden währen:
A) Müssen die Platten beim aneinanderkleben verpresst werden (denn dazu habe ich keine vollflächige Möglichkeit oder reicht das verspachteln und nicht begehen für einige Stunden?
B) Welche Menge für die angegebene Fläche in etwa sollte ich bei Ihnen bestellen?
C) Welchen flexiblen Kleber würden sie mir für die Randabdichtung rund um den beschriebenen Boden als Verbindung zu den GFK Wänden empfehlen? ...da es in diesem Bereich vermutlich zu leichten Scheerbewegungen kommt
D) Möglicherweisse müsste ich auch punktuell PP Rundprofile a 100mm in das Sandwitch einlegen kleben da wo später die Möbel daraufstehen. Im besten falle würde der kleber also auch daran haften.
Freundliche Grüsse aus Südtirol!
Hallo,
grundsätzlich vorweg. XPS steht für expandierendes Polystyrol. Dies heißt, dieser Schaum wird mittels Treibmittel geschäumt. Diese Treibmittel verflüchtigen sich nur sehr langsam aus dem Plattenmaterial. Durch Wärmeeinwirkung versuchen die Treibmittel zu entweichen. Wenn Flächen aus XPS verklebt werden, müssen in die Platten nebeneinander alle 5 cm Entlüftungskanäle etwa 5 mm breit und 5 mm tief gesägt/gefräst werden. Ein Klebstoff darf solche Kanäle nicht verschließen. An den Rändern müssen die Gase entweichen können. Sollte eine Klebung nicht so durchgeführt werden, ist sicher damit zu rechnen, dass die Gase entweder Blasen im Material bilden oder das Schaummaterial in sich zerreißt.
2-K Klebstoffe wie z. B. Körapur 666 brauchen nicht verpresst werden, es muss aber sicher gestellt sein, dass bis zur Aushärtung des Klebstoffes die Flächen der Werkstoffe/Materialien mit den Klebstoffen in Kontakt bleiben.
Zu Verbrauchsmengen machen wir keine Angaben mehr. Es ist uns nicht möglich hier zuverlässige Angaben zu machen. Die Verbrauchsangaben der jeweiligen Hersteller basieren auf optimalen Laborbedingungen. Zweikomponentenklebstoffe sind fugenfüllend, d. h. Die Bedarfsmengen variiren je nach Spaltvolumen. Auch spielt die Temperatur des Klebers eine Rolle, kälter ist zäher und dicker, wärmer ist flüssiger und dünner, denken Sie an die Butter, ob raumwarm oder Kühlschrank kalt.
Mit dem genannten Kleber können auch Randbereiche abgedichte werden, JEDOCH achten Sie darauf, dass die Gase aus dem XPS in den kommenden Jahren entweichen können. ENTLÜFTUNG in den Raum oder nach draußen. (Die entweichenden Gase sind in der Regel kaum bemerkbar in der Raumluft.)
Eine klebtechnische Kombination mit PP-Rundprofilen ist schwierig. PP ist schlecht zu kleben. Diese könnten Sie evtl. mit dem dauerklebrigen Klebstoff technicoll 9221 fixieren.
Abdichtungen zu GfK-Flächen/Wänden könnten mit technicoll 9700 ausgeführt werden, Entlüftung beachten!
Da Ottozeus nicht ins Ausland, wie z. B. Italien liefert, können Sie Körapur 666 nicht über uns beziehen. Wir schlagen deshalb das sehr ähnliche Produkt technicoll 8301/8302 vor.
Die bewärten technicoll-Klebstoffe (welche seit den 1960ger Jahren auf dem Markt geschätzt werden) können Sie in Italien über die Firma GB-INTEC beziehen.
GB-intec in Verona.
https://www.gb-intec.com/
Dieser Partner liefert auch nach Südtirol und berät Sie auch gerne.
Bitte verweisen Sie auf diese Beratung im Ottozeus-Forum
Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen
Ihr Berater von Ottozeus
Der Senior
Danke für die tolle und sicherlich sehr Kompetente Sichtweise!
Darauf währe ich nicht gekommen da sich genannte Probleme im normalen meist diffusionsoffenen Hausbau nicht ergeben...
Da es für mich als Privatanvender schwierig ein solches Luftkanalsystem auch zwischen den Platten richtig zusammenzubringen liegt der Gedanke Naheauf PUR/PIR Platten umzusteigen,
Würde sich dann an der Thematik zur Ausdünstung auch der Kleber etwas ändern oder müssten diese Platten auch belüftet werden?
Kommt es bei -2K- Klebern wie Körapur oder Technicol 8301/8302 nur durch den Kleber auch zu solchen Jahrelangen ausdünstungen?
Auf die Platten würde dann ja als nächstes eine standard OSB Platte kommen und ein relativ Diffusionsdichter Vinylboden verklebt werden.
Ich vermute mal dass sich die selben Kleber wie für XPS vorgeschlagen verarbeiten liesen?
PIR PLatten haben meistens eine Alukaschierung oder neurdigs eine Art Papierartige Kaschierung die sich auf einer oder beiden Seiten relativ Leicht abziehen liese falls dies bezüglich der Haftung des Klebers oder der Weiterleitung von dessen Ausdünstungen zuträglich währe?
Die Frage bleibt natürlch ob zumindest im waagrechten "Bodensystem" die 20mm Platten überhaupt verklebt werden sollen...
Im vertikalen System (Tankraum) wo die 100mm platten direkt mit dem Aussenblech (-30 Grad) in Kontakt stehen macht es meiner meinung nach schon Sinn, um sich keine Luftfeuchtigkeit und somit Kondensprobleme einzutragen.
Deshalb bin ich ja gerade auf XPS und dem Wunsch nach einem wasserfesten Kleber gekommen.
Sg aus Südtirol, Lorenz
Ein herzliches Grüß Gott nach Südtirol,
hier einige Anmerkungen zu Ihrem klebtechnischen Projekt.
Vorweg:
Kleben ist bei gewerblichen und industriellen Anwendungen eine gute, optimale Verbindung von div. Materialien miteinander.
Aber:
Diese Verbindungstechnik erfordert viel Erfahrung und Sachkenntnisse bei Klebstoffen und den zu klebenden Materialien.
Kleben ist:
eine Verbindung von Werkstoffoberflächen miteinander. Bei üblichen Verbindungen mit mechanischen Systemen wie schrauben, nieten, nageln, nähen usw. werden die Materialien nicht ineinander verbunden, sondern nur die Oberflächen.
Wichtig:
Die Oberflächen der verschiedenen Materialien zeigen unterschiedliche, abweichende Klebeigenschaften. Auch die Kohäsion (innere Festigkeit der Materialien) der Oberflächen ist zu berücksichtigen. Auch Oberflächen gleichartiger Materialen, z.b. Kunststoffe, Lacke, Beschichtungen usw. können abweichen.
XPS ist ein extrudierter PS- (Polystyrol) Isolierhartschaum (der mittels Treibmittel hergestellt wird, welches ausgast). EPS ist auch ein PS-Hartschaum (bekannt als Styropor) wird aber anders geschäumt.
XPS hat eine sehr hohe Druckfestigkeit und wird deshalb gerne im Bodenbereich verwendet.
EPS wird in unterschiedlichen Raumdichten (Gewichte) hergestellt und kann je nach Raumgewicht im Sandwich auch hervorragende Festigkeiten erzielen.
PS-Hartschäume sind aber nicht Lösemittelbeständig, werden durch Lösemittel, z.b. auch Kraftstoffe, zerstört. Deshalb können nur geeignete lösemittelfreie Klebstoffe verwendet werden. Es gibt aber spezielle geeignete lösemittelhaltige Rezepturen, wie technicoll 8153.
Der Zweikomponenten Klebstoff technicoll 8301/8302 wird seit den 1960er Jahren bei der Herstellung von Sandwichelmenten mit unterschiedlichen Materialkombinationen für verschiedenste Einsatzbereiche (z.B. Herstellung von Wohn-wägen/mobilen) verwendet.
Wie oben beschrieben, ist es immer wichtig die Klebeigenschaften zu den eingesetzten Materialien vorab ausgiebig zu testen.
PUR-Hartschäume würden wir klebtechnisch nicht unbedingt einsetzen. Die Kleber können die Oberflächen der Schaumplatten zwar sehr fest kleben, aber die Kohäsion der Schäume ist gering, d.h. die Schäume reißen bei Belastung knapp in sich an der Klebfläche.
Aluminiumbleche oder -folien sind mit Kleberstoffen auf Rohstoffbasis PUR wir die genannten Kleber nicht gut zu kleben. Wenn solche Alumaterialien verklebt werden, müssen dies vorbehandelt werden, z. b. eine dünne Lackierung.
Um einen Vinylboden, also PVC, auf OSB zu kleben sollten Sie mit üblichen lösemittelfreien Bodenbelagsklebern (führen wir aber nicht) kleben.
Abdichtungen Ihrer Konstruktion können sehr gut mit technicoll 9700 ausführen.
Die genannten 2-K-Kleber sind wassrfest.
Wie sie lesen, ist "Kleben" keine so einfache Technik.
Bitte nehmen Sie sich ausgiebig Zeit um sich auf unserer Website ausführlich zu informierern. Sie finden dort sehr viel Wissenswertes zum Thema Kleben, Materialien und Verarbeitung.
Sie können auch gerne mit der Firma GB-INTEC in Verona, das Thema besprechen (ist deutschsprachig). ggf nehmen die Rücksprache mit der Beratungsabteilung vom Hersteller von technicoll. (Als private Person können Sie nicht mit technicoll sprechen.)
Es ist für private Anwender, insbesondere bei gelegentlichen klebtechnischen Projekten, immer schwierig. Es fehlen die Erfahrungen und Fachkenntnisse.
Ihr Berater von Ottozeus
Der Senior