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technicoll 9310 wird mit der Aussage beworben, dass selbst das Verkleben von PE zu brauchbaren Ergebnissen führt. Ich möchte mit diesem Schmelzklebstoff starke PE-Folie kleben. Unklar ist mir folgendes:
PE erweicht schon bei 80°C und schmilzt bei 110°C bis 160°C. Die empfohlene (von der Heißklebepistole erzeugte) Verarbeitungstemperatur liegt aber bei 180°C bis 200°C. Wie passt das zusammen? Besteht nicht die Gefahr, dass man beim Schmelzkleben den zu klebenden Werkstoff PE-Folie zerstört?
Hallo,
Sie haben recht mit Ihren Angaben zu den Temperaturen. Wir hatten in der Vergangenheit mehrere Anfrage zu PE-Folien und mussten jeweils darauf hinweisen, dass die Folien thermisch geschädigt werden können. Leider waren dies immer Anfragen die nicht über dieses Forum zu uns kamen, sondern postalisch bei uns eingingen. Bei derartigen Stellungnahmen, können leider keine weiteren Interessenten davon profitieren. Es gibt leider immer noch zu viele Menschen die dem Internet nicht trauen.
Die Firma technicoll, die dieses Produkt anbietet, nennt den Werkstoff PE im allgemeinen. Hiermit lassen sich wirklich gute Verklebungen ausführen. Alle auf dem Markt evtl. vorkommenden Werkstoffe- und Arten, bzw. Ausführungen und Kombinationen können nicht namentlich in den Datenblättern/Merkblättern erfasst werden, diese Merkblätter sind den meisten Verarbeitern sowieso schon zu umfangreich und werden nur selten sorgfältig gelesen, häufig erst im nachhinein wenn die Probleme schon da sind.
Eine Verklebung von PE-Folien miteinander kommt industriell so gut wie nicht vor. Industriell und handwerklich werden PE-Folien für gewerbliche Verarbeitungen thermisch verschweißt. Nur bei Kombinationen von PE-Folie mit anderen Werkstoffen (nicht schweißfähigen Materialien), wie Holz, div. Plattenware, usw. wird technicoll 9310 gerne eingesetzt. Hier erfolgt der Klebstoffauftrag auf den 2. Werkstoff und die PE-Folie wird zeitversetzt zugeführt. So ist die Klebstoffraupe schon etwas abgekühlt.
Der Einsatz von tc 9310 erfolgt bevorzugt bei PE-Plattenmaterial oder PE-Formteilen, bzw. in Kombinationen mit anderen Werkstoffen. Hierbei wird bisher nicht von thermischen Schädigungen berichtet.
Auf Ihren Hinwein hin, werden wir in unserer Produktbeschreibung auf diese Problematik bei PE-Folien gesondert eingehen, auf die Herstellerangaben haben wir keinen Einfluß. Anscheinend ist dies nicht allen Anwendern bewußt. Die hohe Qualität der Ottozeus-Shopseiten, basiert zum Teil auch auf Rückmeldungen vom Markt, leider kommt nur sehr wenig zurück.
Wenn Sie zwingend PE-Folien miteinander verkleben müssen, sollten Sie auf die kalten 2-K-Systeme Scotch-Weld DP 8005 oder DP 8010 ausweichen.
http://www.ottozeus.de/ottozeus/nach-material/kunststoffe/speziell/3m-scotch-weld-dp-8005-acrylat.html
http://www.ottozeus.de/ottozeus/nach-material/kunststoffe/speziell/3m-scotch-weld-dp-8010-acrylat.html
Ihr Ottozeus-Berater
Ich muss das Beratungsteam wirklich über alle Maßen loben für die rasche und ausführliche Antwort auf meine Anfrage. Ich bedanke mich. Die Web Site der Ottozeus GmbH wird bei mir ein dauerhaftes Lesezeichen erhalten.
Schade, dass es nicht die Alternative eines Niedrigtemperatur-Schmelzklebers für "niedrigenergetische Oberflächen" gibt. Oder doch?
Hallo,
Ihr Lob freut uns natürlich sehr, wird leider nur selten ausgesprochen. Vielen Dank.
Leider werden bisher nur diese beiden unterschiedlichen Systeme angeboten. 2-K-Produkte von 3M und der Schmelzkleber von technicoll. Die niederenergetischen Kunststoffe sind bedauerlicherweise nicht klebefreundlich. Das derzeitige Angebot ist schon ein Fortschschritt und erst wenige Jahre jung. Wir vermuten, dass die Temperatur eine Rolle bei der Verklebung mit dem Hotmelt spielt. Hier gehen wohl kleben und eine Art thermisches schweißen, Hand in Hand. Bei niedrigerer Temperatur fehlt wohl die unterstützende Verschweißung.
Ottozeus möchte mit seinem Sortiment bevorzugt versierte private Anwender und kleine Handwerker, Werkstätten usw. mit hochwertigen Klebstoffen beliefern. Leider stehen nur die wenigsten Rezepturen in kleinem marktgerechten Packungen zur Verfügung. Die neue EU-ChemikalienVerordnung erschwert uns unsere Aktivitäten zusätzlich. Vieles darf nicht in den Selbstbedienungsbereich, onlioneshops fallen darunter. In Zukunft fallen sicher viele online-Anbieter die chemische Produkte anbieten, wohl raus aus dem System. Es gibt leider zuviele Anbieter im Netz die mit wenig Aufwand und noch schlimmer, unter Mißachtung der rechtlichen Vorschriften, nur über billige Preisen verkaufen. Die Ottozeus GmbH hat das Ziel, in einigen Jahren zu den viel bekannten erstklassigen Namen unter den fachbezogenen Webshops zu gehören.
Viele Grüße
C. Karl, vom Beraterteam.