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Ich bin neu hier und möchte zwei Fragen stellen.
1) Problem mit Kleinstmengen
Ich beabsichtige Ardaldite 2026 einzusetzen. Diesen Klebstoff gibt es nur in Doppelkartuschen für Mischrohre.
Araldite 2026 hat eine Topfzeit von nur 5 Minuten.
Ich muss aber viele, jeweils sehr kleine Klebestellen bedienen und kann das aus konstruktiven Gründen nicht innerhalb weniger Minuten machen.
Das ist kein Problem, wenn man sich von Hand kleine Mengen anmischt (jeweils ein Tropfen, wie das z.B. bei UHU Plus endfest 300 in Tuben geht; der UHU hat aber ausgehärtet nicht die richtigen Eigenschaften).
Bei Verwendung der Mischrohre hat man das Problem, dass man jeweils eine Mindestmenge aus den Kartuschen verwenden muss, die möglicherweise um ein Vielfaches größer ist als die jeweils benötigte Klebstoffmenge.
Ist es möglich, die Doppelkammerkartuschen auch wie gewöhnliche Tuben zu verwenden und Kleinstmengen (jeweils z.B. nur ein Tropfen) zu entnehmen?
Wenn ja:
- Wie verschließt man dann die Kartuschen wieder?
Wenn nein:
- Wie groß ist die Mindestmenge, die man bei jeder Benutzung aus den Kartuschen mindestens in das Mischrohr pressen muss, d.h. wie groß ist der einmalige 'Verlust pro Mischrohr'?
2) Platzieren / Justieren von Kleinstteilen
Ich muss u.a. leichte Kleinstteile zusammenfügen und auf 0,1mm genau dauerhaft justieren. Es dreht sich um Leuchtdioden auf Platinchen, auf die eine leichte und kleine Plastikoptik mit Halter aufgesetzt wird.
Die Genauigkeit der LED in ihrem Gehäuse und die Genauigkeit der Optik in deren Halter ist nicht gut genug, um einen schönen Lichtstrah zu gewährleisten.
Ich modifiziere deshalb die Halterung so, dass ich etwas Spiel bekomme und füge dann alles so zusammenfügen, dass es einen optimalen Strahl ergibt.
Das geht sehr schön. Aber: Mit UHU Plus endfest 300 bleibt die Justierung nicht erhalten, weil dieser Klebstoff beim Aushärten 'davonschleicht'. Eine mechanische Fixierung ist aber zu aufwendig.
Habe ich da mit Araldite 2031 (thixotrop) eine Chance, dass das beim Aushärten so bleibt wie es justiert war?
Die Optik ist sehr leicht und die Auflagefläche relativ groß, so dass auf den Klebstoff praktisch keine Kraft ausgeübt wird.
Ich habe es probiert, mit 1K-Silikonmasse geht es im Prinzip, aber die dünstet Essig aus, den ich unbedingt vermeiden muss, und außerdem wird sie ja nicht wirklich hart. Überhaupt muss ich jegliche Ausdünstung, insbesondere von Lösungsmitteln, vermeiden, weil davon die Optik unbrauchbar wird.
Mit freundlichen Grüßen
Tobias
Hallo Tobias,
zum Mischrohr.
Hier können Sie kontinuierlich auch kleinste Mengen entnehmen. Das Mischrohr garantiert Ihnen eine exakte Dosierung der Komponenten und homogene Mischung. Hier liegt oft die Ursache von Fehlergebnissen bei Tubenware.
Wenn Sie länger als die Topfzeit, in diesem Fall 5 Minuten, kein Material aus dem Mischrohr entnehmen, reagiert natürlich, bevorzugt am Austrittsloch der Düse, der Klebstoff. Ist natürlich bei diskontinuirlichen Verbrauch nicht optimal, da dann die ca. 1,5 - 2 ml Düseninhalt verloren gehen und die Düsen auch Geld kosten.
Sie können mit etwas Geschick auch ohne Düse arbeiten, einfach zwei Raupen ausdrücken und manuelle vermischen. Die Kartuschen haben vorne eine Verschlusskappe. Achtung, die Seiten der Komponenten nicht verwechseln, härtet sonst.
Anderer Vorschlag, im No-Mix-Verfahren.
Wir führen auf Roh-Basis MMA ein 2-K-Produkt welches nicht gemischt werden muss.
Mit Penloc GTI können sie eine Komponente auf einen Werkstoff die andere Komponente auf den anderen Werkstoff geben. Erst beim Zusammenfügen reagieren die Komponenten recht rasch. MMA geben so lange diese nicht ausgehärtet sind, einen sehr spezifischen Geruch ab, dieser verschwindet aber bei kompletter Aushärtung. Testen Sie doch mal mit eine 10 g Kartusche, können Sie bei uns bestellen.
http://www.ottozeus.de/produkte/detail-penloc-gti-mma-298-brand-11-0-0.html
Sie haben damit eine sehr lange Arbeitszeit, aber kurze Härtezeit. Araldite und Penloc sind lösungsmittelfrei, Gerüche sind nur im nicht ausgehärteten Zusatand, dann nicht mehr. Soweit uns berichtet wurde hat sich GTI im Beleuchtungsbereich bewährt.
Hinweis:
Thixotropierte Klebstoffe (wie 2031) sind standfest und sollen auch bis zur Aushärtung so bleiben.
Wir gehen davon aus, dass Ihre Versuche positiv verlaufen werden.
Ihr Ottozeus-Team
Vielen Dank für die wirklich sehr schnelle Antwort.
Für die ganz kleinen Mengen Araldite 2026 versuch ich es auch mal mit dem kleineren \'Sparmischer\' für 50 ml Doppelkartuschen und notfalls kann ich ja auch von Hand mischen, da man die Doppelkartuschen also doch wieder einzeln verschließen kann.
Sie haben angegeben, dass der Grundverbrauch beim normalen Mischer für 50mL-Doppelkartuschen bis zu 2 ml beträgt, also reicht eine Doppelkartusche für maximal 25 Benutzungen, wenn man praktisch so gut wie keinen Klebstoff entnimmt. Könnten Sie mir auch das Mindestvolumen vom Sparmischer mitteilen?
Ihren Vorschlag mit dem auf MMA basierenden Penloc GTI werde ich nicht ausprobieren, da zu befürchten ist, dass die Acryl-Optiken alleine von den kurzzeitig vor der Aushärtung noch auftretenden \'Gerüchen\' matt werden könnten. Ich hoffe, dass Araldite 2031 (weil auf Epoydbasis beruhend) diesbezüglich nichts anrichtet, schließlich ging das auch problemlos mit UHU Plus (bloß dass der eben langsam davongeschlichen ist).
Außerdem gefällt mir bei Araldite, dass es aussagekräftige Datenblätter gibt und man weiß, was man brauchen kann und was nicht. Bei fast allen anderen Herstellern kauft man eher \\\'die Katze im Sack\\\'.
Schön, dass Sie diese Datenblätter so übersichtlich zur Verfügung stellen!
Mit freundlichen Grüßen
Tobias
Hallo,
das Volumen der Sparmischer haben wir nicht ermittelt, alle unsere Angaben basieren auf Informationen von den jeweiligen Herstellern und vom Markt. Die Sparmischer sind für 2026 nicht geeignet, den diese sind kürzer und beinhalten weniger Wendeln, d.h. die Vermischung ist nicht optimal, es kann zu Fehlverklebungen kommen. Die sog. Sparmischer bieten wir nur zu MMA-Produkten an, denn diese müssen nicht so sorgfältig vermischt werden. (Anderes chemisches Reaktionsystem). Wegen der von Ihnen genannten Ausdünstung mit anschließender Kondensation (weißen Niederschlag) wurde uns bisher von keiner Seite berichtet.
Grundsätzlich gilt in der Klebetechnik: Erst testen und versuchen und dann in die Fertigung gehen. Es gibt leider so viele Varianten und spezifische Eigenheiten bei Klebstoffen, Materialien und Eignungen.
Wir hoffen Ihnen geholfen zu haben.
Ihr Ottozeus-Berater