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Hallo,
Ich würde gerne konzentrische Glasröhren (sandgestrahlt), die untereinander einen Spalt von ca. 1 mm aufweisen mittels einer Klebung fixieren.
Die Verklebung sollte stabil gegen Methanol, Wasser und Alkoholate (starke Basen) sein.
Außerdem sollte sie Temperaturen von 100-150 °C über längere Zeit aushalten können.
Aktuell habe ich ein Hochtemperatursilikon in Verwendung welches allerdings nicht die erforderliche Festigkeit aufweist um die Glasrohre ausreichend zu fixieren.
Können sie mir hier einen besser geeigneten Klebstoff empfehlen?
Besten Dank!
MFG
J. Wolf
Hallo,
Ihre Temperaturvorgaben 100-150°C sind klebetechnisch eine ernorme Bandbreite. Auch die Medien die Sie angeben, unterscheiden sich. Da es sich um Glas handelt, eine Frage: darf der Klebstoffe eine Farbe haben, oder muß er durchsichtig sein?
Weitere Fragen: Wie groß sind die Klebeflächen, welche Kräfte wirken unter der thermischen Belastung auf die Verklebung?
Grundsätzlich können keinerlei Eignungszusagen für einen Klebstoff abgegeben werden, es sind immer zwingend praxisnahe Eignungsversuche vor dem Einsatz nötig.
Hier unsere Vorschlagsliste mit Klebstoffen, welche grunsätzlich Glas kleben, sich aber in der Verarbeitung, Härtezeiten, Konsistenz, Flächeneignung, chemischer und thermische Belastbakeit usw. unterscheiden. Sie können hier basierend auf Ihre Kenntnisse zur Verwendung der verklebten Teile eine Auswahl treffen.
http://www.ottozeus.de/ottozeus/nach-material.html
Ihr Ottozeus-Team
Erst einmal Danke für die schnelle Antwort!
Um mein Problem etwas zu präzisieren:
Es handelt sich um sandgestrahlte DURAN-Glasröhren und einen Quartzglasstab (in der Mitte) (Laborglas)
Diese konzentrisch angeordneten Röhren werden von Gasen durchströmt (sog. annular denuder) hier ein kommerziell erhältliches Beispiel: http://www.urgcorp.com/Denuders/multi-channel.html
Die Belastung die auf die Röhren wirkt ist also im Prinzip nur ein bischen mehr als das eigene Gewicht. Allerdings dürfen sich die Spaltmaße nicht zu drastisch verändern, da sich sonst der Diffusionsprozess, der aus dem Gasstrom zur Wand stattfindet, nicht vernünftig kontrollieren lässt.
Die Röhren werden zwar von außen beheitz, da aber zwischen den Röhren ein Luftstromn herscht wirken sie also stark isolieren. Der Gasstrom hat am Eingangsbereich eine Temperatur von ca. 150-170°C und es ergibt sich somit ein gewisses Temperaturprofil innerhalb der Glasröhren (daher 100-150°C). Also gilt für die Verklebung eine maximale Temperaturobergrenze von ca. 150-170 °C während des Betriebs.
Da es sich um ein innenliegendes Teil handelt ist die Farbe bzw. Transparenz egal.
Die Klebefläche beschränkt sich hierbei nur auf eine 3 Punktklebung (speichenartig) um den Gasfluss so wenig wie möglich zu behindern (Spalt: 1mm, Klebefläche: ca. 1 x 1 x 1 mm)
Die Verklebung sollte außerdem Wasser und Chemikalienbeständig sein (Methanol sowie starke Basen)
Als möglichen Klebstoff der diesen Anforderungen evtl. gerecht wird habe ich mir schon den technicoll 9403 (MMA) überlegt.
Jetzt ist die Frage ob sie ebenfalls diesen Klebstoff empfehlen würden oder eher einen anderen ausprobieren würden?
Mit freundlichen Grüßen,
J. Wolf
Hallo,
techncioll 9403 würden wir nicht in die Versuchsreihe zum Eignungstest mit einbeziehen. Die Glashaftung ist bei einem Klebstoff auf Basis MMA deutlich schlechter als bei EP. Die genannten Temperaturen sind sehr hoch. Klebstoffe verlieren bei thermischer Belastung ihre Kohäsion und auch Adhäsion. Es Bedarf oft nur geringer mechanischer Kräfte um die Verklebung zu schwächen oder zu zerstören.
Als Vertriebshaus können wir uns nur auf die vom jeweiligen Hersteller labormäßig erstellten Werte bedienen, bzw. auf Erfahrungen aus der Praxis zurückgreifen.
Sehr gute Klebeeigenschaften zu Glas zeigen Silikonbasierte Kleb-/Dichtstoffe und wenige Produkte auf Basis EP.
Der Hersteller von Scotch-Weld DP 760 bietet in seinem Datenblatt viel Information zu diesem Produkt im Einsatzbereich hoher Temperaturen. Bitte sehen Sie sich dieses Produkt an:
http://www.ottozeus.de/ottozeus/nach-anwendung/hochtemperatur/3m-scotch-weld-dp-760-ep.html
Hinweis: gem Chemikalien-Verbotsverordnung keine Abgabe an private Kunden, nur an Firmen, Institute usw.
Bitte sichten Sie auch die Liste der Spezialprodukte auf Basis Silikon: http://www.ottozeus.de/ottozeus/nach-anwendung.html
Es wird sich nicht vermeiden lassen, dass Sie vorab ausreichende Testversuche durchführen.
Die von Ihnen genannte web-adresse konnten wir nicht erreichen!
Ihr Ottozeus-Team
Ok vielen Dank erstmal!
Ich denke ich werde die ersten Versuche mit diesem Kleber starten.
Danke für die Infos!
J. Wolf
(Institut für analytische Chemie TU-München)