Unser Berater steht zu unregelmäßigen Zeiten zur Verfügung.
Meist kann innerhalb von einem Tag eine Beantwortung erfolgen, jedoch nicht am Wochenende!.
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe einen Schiffsmodell-Rumpf aus GFK gefertigt. Eine Auto-Lackierwerkstatt hat mir den Rumpf gespachtelt und mit einem Porenfüller (Finisher) endbehandelt. Der Rupf weißt eine sehr glatte Oberfläche auf. Ich möchte nun Kunststoffprofile aus ASA (laut Liefrant ähnlich wie ABS) auf dem Rumpf aufkleben. Das ganze hbe ich mit Ruderer L530 versucht. Die Leisten fallen nun alle wieder ab. Das heißt am Rumpf bleibt nicht einmal ein Kleberückstand. Den Rumpf anzuschleifen ist für die kleine Profile ziemlich schwierig.
Deshalb meine Frage.
Welchen Kleber können sie mir empfehelen der
1. auf dem glatten Rumpf und dem Porenfüller dauerhaft hält
2. der Wasserfest ist
3. der Rumpf nicht angeschliffen werden muss.
Ich bin für jede Antwort und Hilfe sehr dankbar und freue mich auf
eine Lösung
Schöne Grüße
Michael Dreher
Hallo,
leider kennen wir die Rezeptur des Porenfüllers nicht. Hier kommen jedoch i.d.R. 2-K-Systeme zum Einsatz und da dürfte die Schwierigkeit zu L 530 liegen.
L 530 ist ein Lösungsmittelgemisch dem div. Zusatzstoffe beigegeben werden. Das Grundprinzip von L 530 ist das Anlösen von thermoplastischen Kunststoffen (Plastik) wie ABS, ASA, PS u.a. Wenn beide Kunststoffe mit dem Lösungsmittel in Kontakt kommen werden die Oberflächen angelöst und können miteinander verschweißen. Die Zusatzstoffe verlangsamen die Verflüchtigung der Lösungsmittel, also längere Einwirkzeit und zeigen zu blanken Metallen eine gute Klebeeigenschaft, jedoch nur bei Kombinationen, Platik und Metall.
Ihr Finisch ist aber weder ein thermoplastischen Kunststoff, noch ein blankes Metall, sondern ein duroplastischer Kunststoff der nicht angelöst werden kann (beständig gegen viele Medien). Leider zeigt L 530 hier wohl keine Klebewirkung zu diesem Füller.
Nun ergeben sich weitere Probleme für Sie, denn Kunststoffe (thermoplastische als auch duroplastische) lassen sich mit 2-K-Klebstoffen auf Basis PUR gut kleben, diese dürfen aber lt. EU-ChemikalienVerbotsVO nicht an private Verarbeiter abgegeben werden (auch wenn die Bedarfsmengen noch so klein sind). Das Finishmaterial läßt sich gut mit 2-K-Kleber auf Basis Epoxy kleben, aber ABS und ASA kleben nicht gut.
Es bleiben Ihnen nur noch die 1-K-Klebedichtmassen auf Hybridbasis, welche beide Werkstoffe "brauchbar" verkleben, d.h. jeweils geringer als die für diese Werkstoffe o.g. optimalen Klebstoffe.
Evtl. wäre für Sie techncioll 9403 ideal. Dieser auf Basis Acrylat zeigt i.d.R. zu o.g. Oberflächen gute Klebeergebnisse. Gewissheit bringen nur Eignungsversuche. technicoll 9403 können Sie mit Mischrohr verarbeiten, aber auch im sog. No-Mix-Verfahren. Sie geben je eine Komponente auf eine Werkstoffoberfläche und erst beim Zusammenfügen dieser reagiert und härtet der Klebstoff. Wie Sie diese machen können Sie der Fotostory bei uns entnehmen. Es hätte den Vorteil, Sie können die kleinen, bzw. schmalen Klebeflächen ohne Zeitdruck einstreichen und dann passgenau fügen. Die Härtung erfolgt rasch. Leider verfügen die einzelnen Komponenten dieser MMA-Klebstoffe über einen sehr intensiven Eigengeruch. Nach erfolgter vollständiger Vernetzung (chemischer Reaktion miteinander, aus Härtung genannt) verschwindet der Geruch.
techncioll 9403
Wir denken wir konnten Sie ausreichend informieren und mit unseren Vorschlägen helfen. Garantieren können wir die Verklebung nicht.
Ihr OZ-Team