Ottozeus Beratungsforum

Ich benötige einen technischen Rat. Wir haben einen Glastisch auf der Terrasse. Der Tisch steht ganzjährig draußen und ist damit Sonne/Kälte/Regen ausgesetzt. Er wird gefühlte fast 100°C heiß im Sommer mit entsprechender Schockabkühlung von oben (Glasseits) bei einem plötzlichen Gewitterregen, und im Winter auch schon mal <-20°C.

An der Glasplatte waren an den 4 Ecken Metallhalterungen plan aufgeklebt. Diese hatten sich bereits nach 1-2 Jahren das erste Mal gelöst. Doch selbst nach mehreren Garantie-Reparaturversuchen seitens Hersteller mittels Klebung durch diverse Sekundenkleber lösen sich die Klebeflächen immer wieder nach ca. 1-2 Jahren ab. Dabei fällt der Kleber 'quasi' rückstandsfrei von Glas und Metall ab. Der Klebefilm findet sich als 'Folie' dann lose.

Das letzte Mal wurde auf Anraten vom Hersteller hin ein Kleber aus ihrem Hause verwendet.

http://www.ottozeus.de/ottozeus/nach-material/glas-porzellan-keramik-steingut/technicollr-9480-ep.html.

Doch auch nun löste sich wieder nach einem knappen Jahr die Klebestelle.

Die Klebefläche war optisch sauber aber nicht speziell in irgend einer Form vorbehandelt aufgeraut etc., einfach nur sauber abgewischt.

Können sie sich dieses Verhalten erklären?

Kann es sein, dass aufgrund der vielen vorangegangenen Klebungen irgend ein 'unsichtbarer' Film/Rückstand noch auf Glas und Metall ist, welcher verhindert, dass die neuen Verklebungen dauerhaft halten?

Oder muss die Klebefläche in irgend einer Weise speziell vorbehandelt werden?

Oder kann es einfach sein, dass für eine solche GLAS-METALL-Verklebung für diesen Anwendungsbereich (speziell die Temperaturproblematik) einfach diese Art der Verklebung nicht über mehrere Jahre dauerhaft ist?

Hallo,

wir denken, Ihr Problem ist kaum lösbar.

Kleben ist eine Verbindungstechnik die Oberflächen verbindet. Oberflächen verhalten sich klebtechnisch sehr unterschiedlich. Wenn Kleben als Verbindungstechnik vorgesehen ist, werden im Vorfeld umfangreiche Testversuche mit mehreren unterschiedlichen Klebstoffen unter praxisnahen Bedingungen durchgeführt. (Hinweis: In Deutschland werden z. Zt. zigtausend unterschiedliche Klebstoffrezepturen gefertigt.) Sie werden verstehen, dass es bei Reparaturen nicht so einfach ist um zu sagen, man nehme diesen oder jenen Klebstoff und es funktioniert.

Der von Ihnen angesprochene Klimawechsel (unterschiedliche Ausdehnungen)wirkt auf jeden Fall auf eine Klebung, zusätzlich die UV-Einstrahlung. Ein weiteres Kriterium, welches wir als ausschlaggebend ansehen, ist die mechanische Beanspruchung, z.B. Hebelwirkung beim Verschieben, Drücken usw. Wenn in Ihrem Fall die Klebefläche sehr klein ist, wird es klebtechnisch keine Lösung geben. Nach Ihren Beschreibungen zu urteilen, ist diese Konstruktion für eine klebtechnische Verbindung ungeeignet. Sollte Ihnen der Hersteller bekannt und erreichbar sein, wäre gut mit der dortigen Technischen Abteilung zu sprechen. Entweder Ihr Tisch ist ein Einzelfall, oder dort liegt eine größere Anzahl schadhafter Tische vor, da diese Klebverbindung eine ungeeignete Lösung war. Häufig werden aus Kostengründungen Klebverbindungen gewählt, besonders bei asiatischen Produktionen, dort ist selten eine Hersteller zu greifen.

Evtl. wäre eine Klebverbindung mit einem geeigneten transparenten Silikonkautschukprodukt denkbar. Solche Dickschichtklebungen können oft thermische Ausdehnungen und Hebelwirkungen besser abdämpfen und verbinden eine längere Zeit. Eine verlässliche Aussage können wir nicht treffen. Aus unserem Sortiment wäre das Produkt Ottoseal S 10 denkbar. Hinweis, wenn sich Klebverbindungen auf Basis Silikon wieder lösen, sind die Stellen nur och schwierig neu zu kleben. Die Rückstände wirken trennend.

Wir hoffen, wir konnten Sie klebtechnisch ausreichend informieren. Eine zuverlässige klebtechniche Empfehlung können wir aus verständlichen Gründen nicht abgeben. Leider müssen Sie die Eignungsversuche, die der Hersteller scheinbar nicht ausreichend durchgeführt hat selber nachvollziehen. Alle Klebstoffe bei denen die Hersteller eine Klebeigenschaft für Kombinationen Glas/Metall angeben, können in die Testphase/Eignungsprüfung mit einbezogen werden.

Ihr Ottozeus-Beraterteam