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Hallo,
ich möchte mir einen Wohnkoffer aus GFK-Sandwich Platten selbst bauen.Mir wurde Körapur 666/90 empfohlen.
Wird Körapur 666 flächig oder mit Zahnspachtel aufgetragen?
Welche Schichtstärke mus aufgetragen werden?
Welches Spaltmaß zwischen den Platten ist optimal
Wie muss ich die Klebestellen vorbehandeln? schleifen und primern?
Wenn primern welchen würden Sie empfehlen?
Hallo,
Körapur 666 ist ein Produkt für den industriellen und regelmäßigen handwerklichen Einsatz. Dieses Produkt wird vom Anwender vor Anlauf einer Fertigungsserie ausgiebig auf Eignung und Arbeitsverfahren getestet. Oft erfolgt ein gleicher Einsatz konstant über Jahre hinweg.
Leider kennen wir die Oberflächen und Strukturen der bei Ihnen zu klebenden Materialien nicht.
Zu Ihren Fragen.
Die Applikation erfolgt meist mittels Zahnspachtel. Die Größe der Zahnung muss je Einsatzgebiet getestet und bestimmt werden. Grundsätzlich muss der Auftrag mittels Zahnspachtel so gewählt werden, das beide Klebflächen vollständig und gleichmäßig dick mit dem Klebstoff benetzt werden und keine Hohlräume entstehen. Die nötigen Auftragsmengen bestimmen die Oberflächenstrukturen der Klebflächen, d.h. wenn Vertiefungen und Erhöhungen gegeben sind, müssen diese ausgeglichen werden. Da jede Anwendung eigene Rahmenbedingungen aufweist, kann von Seiten des Klebstoffanbieters keine verlässliche Menge je m² oder Schichtdicke angegeben werden. Die Werte in den üblichen Merkblättern/Produktinformationen der Herstellen basieren auf Laborversuchen oder von sich wiederholenden gleichen Anwendungen.
Da der genannte Klebstoff Körapur 666 keine flüchtigen Substanzen enthält und im ausgehärteten Zustand ein gleiches Volumen behält, müssen Sie mittels Testversuche die Schichtdicke bestimmen. Der Klebstoff bildet eine kompakte Masse. Nachdem Fügen der Flächen ist es wichtig, dass die Flächen bis zur Aushärtung gleichmäßig fixiert werden, z.B. durch auflegen geeigneter Platten und Gewichte. Ein sog. Pressdruck ist nicht nötig, ABER es muss eine gleichmäßige Fixierung gegeben sein die einen vollständigen Kontakt aller Flächen zum Klebstoff sicherstellen. Häufig arbeiten die Betriebe bei solchen großflächigen Sandwichelementen mit Vakuumgummituchpressen. Diese Gummitücher ermöglichen, dass der Luftdruck eine gleichmäßige Fixierung ausführt.
Die Klebflächen müssen sauber, frei von Fetten, Trennmitteln und losen Bestandteilen sein. Der Vorgang anschleifen, bewirkt eine Vergrößerung der Kleboberflächen (Berg und Talbildung). WICHTIG: erst reinigen, dann schleifen, dann nochmals reinigen. NIE nur schleifen, denn bei ungereinigten Flächen können trennende Substanzen (z. B. Fette) in die Oberfläche hineingeschliffen werden. Gute Reinigungen von Kunststoff- und Lackoberflächen erzielen Sie mit technicoll 9902 und bei blanken Metallen mit technicoll 9901.
Das Spaltmaß ergibt sich aus der Oberflächenstruktur. Theoretisch kann der Klebstoff auch einige Millimeter bis cm dick sein, würde aber sehr schwer und teuer.
Thema Primer: Hier können wir keine Angaben machen. Wir kennen die Klebfreudigkeit der vorliegenden Werkstoffoberflächen nicht. I. d. R. wird dieser Klebstoff ohne Primer verarbeitet, jedoch ist dies in Abhängigkeit zu den Werkstoffen zu sehen, bzw. zu testen.
Wir hoffen Sie ausreichend informiert zu haben und wünschen viel Erfolg mit Ihrem Projekt.
Hinweis: bei dem ähnlichen Produkt technicoll 8301/8302 können Sie ein Verarbeitungsvideo sehen. Dieser Klebstoff kommt bei vergleichbaren Einsatzgebieten wie Körapur 666 zum Einsatz.
Ottozeus-Beratung