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Guten Tag,
ich habe nur indirekt ähnliche Fälle gefunden im Forum, daher frage ich doch lieber speziell hierfür.
- Edelstahl (V2a blank) auf Küchenarbeitsplatte (schichtstoff / kunstoffoberfläche)
- flächig (70cm * 2m)
- temporär hitzebeständig z.B. heiße Pfanne drauf (80 grad montagekleber reicht nicht, aber 300-500 auch nicht nötig. Ich tippe mal aus dem Bauch dass ca. 150-200 grad schon vorkommen können für 2-3 minuten bis die Hitze sich verteilt hat durch den Stahl)
- nicht zu schnell aushärtend, exakte position muss trotz großer Fläche noch korrigierbar bleiben
- ein bisschen fugenfüllend (schichtstoffplatte ist minimal geriffelt, aber im Grunde ist beides plan)
Bisher verstanden habe ich:
- 2k oder etwas ähnliches das ohne Luft aushärtet
- Manche machen das einfach mit Silikon oder Montagekleber, ich habe aber Zweifel (härtet hitzebeständiger Silikon ohne luft? Montagekleber nicht hitzebeständig?)
- Endfestigkeit nicht sehr wichtig, die Hauptbelastung ist ja von oben auf die Verbindung und nicht quer oder entgegen der Verbindung.
Die Liste "Hochtemperatur" is ziemlich lang https://www.ottozeus.com/klebstoffe/nach-anwendung/hochtemperatur.html
Eventuell passend könnte sein: technicoll 9411? Bin aber unsicher ob das für die große Fläche ideal ist preislich und von der Verarbeitung. Klingt nach "overkill" gefühlsmäßig.
Vielen Dank!
Nachtrag: Angesichts der großen Fläche ist der Preis leider auch ein Argument. z.B. Scotchweld 760 hat natürlich ein tolles Datenblatt, bei 50 euro für 50ml und insgesamt zu klebenden drei Platten a 2 m2 ist das aber keine wirtschaftliche option (v.a. angesichts der geringen erforderlichen Zugfestigkeit).
eine Verklebung nur der Ränder würde aber leider dazu führen dass das Stahlblech auf der Platte drunter "scheppert".
Hallo,
Ihre klebtechnische Anwendung ist technisch lösbar, wird aber Ihren Vorstellungen hinsichtlich der Kosten nicht gerecht.
Die Fakten sind folgende:
Zwei unterschiedliche Werkstoffe mit unterschiedlichen Klebeverhalten.
Sehr große Klebflächen welche eine entsprechend lange Verarbeitungzeit benötigen, schnell reagierende Kleber fallen hier aus.
Spaltfugenfüllender Kleber ist nötig um eine plane Oberfläche zu erzielen.
Partiell sehr hohe termische Belastung.
In Relation preisgünstiger Kleber.
Es stehen Klebstoffe zur Verfügung, welche einzelne Positionen der Forderungen erfüllen, jedoch in der Kombination der Anforderungen problematisch sind.
Hier kann nur ein Kompromis helfen.
Wir schlagen vor, den preiswerten 2K Klebstoff technicoll 8266/8267 zu verwenden. Dieser klebt Edelstahl als auch Schichtstoff gut. Beide Werkstoff unbedingt entfetten und leicht anschleifen (anschleifen vergrößert die Klebfläche durch Berg- unf Talbildung.) Entfetten reinigt die Oberflächen. Schrittfolge: entfetten - anschleifen - nochmals entfetten.
technicoll 8266/67 ist pastös, füllt Unebenheiten gut aus, lässt sich gut gleichmäßg auftragen und hat eine lange Topfzeit, d.h. Verarbeitungszeit, somit für große Flächen geeignet. Braucht aber eine lange Zeit um in Ruhe ausgehärten zu können. 24 Stunden bei Raumtempemperatur wären optimal.
Thema Wärmebelastung. Eine dauerhafte mechanische Beanspruchnung bei Temperaturen über +120 °C ist sichelich nicht möglich. Wir denken, mal einen heißen Topf kurz auf der Edelstahlplatte abzustellen, sollte machbar sein.
Bei privaten, handwerklichen Einzelanwendungen ist es nicht möglich eine Garantie auf eine Klebung abzugeben. Bei gewerblichen Serienfertigungen werden im Vorfeld entsprechende, aufwändige Eignungsversuche mit originalen Werkstoffen und Nutzungsprofilen durchgeführt.
Bitte lesen Sie unsere Angaben zum Produkt technicoll 8266/8267 und entscheiden Sie ob es ein für Sie geeigneter Klebstoff ist.
Entfetten ist gut mit technicoll 9902 durchzuführen.
Ihr Ottozeus-Berater
Der Senior
Vielen Dank für die schnelle und abwägende Antwort auf meine der "will alles gleichzeitig und das auch noch billig" Anfrage!
Ihre Empfehlung tatsächlich nach einem guten Kompromiss aus für den Anwendungsfall, vielen Dank auch für die Verarbeitungshinweise.
120 grad sind auch ein guter Kompromiss (Töpfe mit Wasser drin werden naturgemäß nicht dauerhaft viel heißer als 100 grad und Stahl leitet zudem Wärme schlecht, so dass Zeitpuffer ist um eine große Wärmemenge in den Kleber zu transferieren).