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Guten Tag!
Ich weiß schon dass diese Frage hier nicht wirklich neu ist, alleine, das, was ich zu diesem Thema lesen konnte ist zu verwirrend um eine schlüssige Produktinfo zu finden.
In meinem 25 Jahre alten Auto hat sich der Himmelbezug großflächig gelöst und muß neu bespannt werden.
Aufbau alt: Träger, ist eine Art von Presspappe, darüber eine dünne Lage Schaumstoff, darüber der eigentliche Bezug. Der Schaumstoff bröselt leise vor sich hin...
Ich habe nun den Dachhimmel ausgebaut und die alten Schaumstoffbrösel entfernt. Zurück bleibt eine sehr zähe Schicht des alten Klebers, diese kann ich wenigstens teilweise entfernen indem ich kleine Flächen mit Aceton einweiche und mit einer Ziehklinge bearbeite. Restlos läßt sich der Kleber nicht entfernen, gerade im Bereich der ausgeprägten Kehlen.
Einen neuen Stoff habe ich liegen, ein Polyestermaterial mit Schaumstoffkaschierung, 3 mm stark.
Ein Kleber zum Streichen erscheint mir für die Neubespannung passend, Helmipur 15141/2 streichfähig + Vernetzter 500 FL.
Verarbeitungstemperatur würde bei ~ 20° C liegen und ich kann den Himmel ein paar Tage liegen lassen um dem Kleber Gelegenheit zum Austrocknen zu geben.
Spritzen ist nicht möglich, dafür ist meine Werkstatt nicht ausgerüstet.
Passt dieses Produkt oder haben Sie eine bessere Empfehlung?
Dass das Gewählte mit den Temp. Schwankungen im Auto klar kommt nehme ich mal an, ich habe keine Infos gefunden welche Dauerhitze (und Kälte) dieser Kleber aushalten kann.
Anbei ein Bild des Trägers:
Vielen Dank schon mal.
Hallo,
eine klassische Anwendung für Helmipur 15141/2 mit Vernetzer, dieser Klebstoff heißt jetzt swift-col 2144 mit Vernetzer. Ist aber die alte bewährte Rezeptur, nur neue Bennung wegen weltweiter Aktivitäten des Herstellers.
Hierzu können Sie auch Video zur Verarbeitung ansehen. Sie sollten die Verklebung in Streifen ausführen, je eine Pinselbreite auf beide Klebeflächen. Der Klebstoff muss ablüften (trocknen) und sofort verklebt werden. In Notfällen können Sie verklebte Flächen kurze Zeit nach der Ausführung noch mittels Fön anwärmen und ablösen, dann wieder andrücken, sog. wärmeaktivieren. (z.B. wenn Falten entstanden sind.) Sie können kurze Zeit nach der Verklebung einbauen. Die Lösungsmittel sollten aber abgelüftet sein. Wenn nach ca. 12 Stunden der vernetzer wirkt. können Sie nicht mehr wärmeaktivieren.
Ihr Ottozeus-Team
Vielen Dank für die prompte Antwort.
Wenn ich das Video betrachte fällt auf dass kein Hinweis zur Entfernung alter Klebstoffe erfolgt. Bedeutet dies dass der neue Kleber in der Lage ist eine stabile Verbindung einzugehen, auch wenn unbekannte Kleberreste auf der Pappe sind?
In den Verarbeitungsrichtlinien wird bei stark saugenden Untergründen empfohlen einen zweifachen Kleberauftrag vorzunehmen. Ich gehe mal davon aus dass Pappe als saugend anzusehen ist, ganz sicher ist es der offenporige Schaumstoff des neuen Bezuges.
Könnte daraus schliessend ein möglicher Aufbau folgendermassen gestaltet werden: Eine komplette Hälfte des Stoffes sowie der Pappe dünn einstreichen, 15 bis 20 Minuten ablüften lassen, und dann streifenweise in Pinselbreite neuen Kleber auftragen, ein bis zwei Minuten ablüften lassen und den Streifen ankleben. ???
Andererseits gäbe es einen zweiten Vorgehensweg in den Verarbeitungsrichtlinien: Im Blatt zu swift col wird von einer "halbfeuchten Klebung" geschrieben - wenn ich das richtig interpretiere habe ich den Himmelstoff zwei Mal zu bepinseln, mit einer Rastzeit von 15 bis 20 Minuten, danach die Pappe mit einem (???) Auftrag versehen und sofort den Stoff ins Nasse kleben. Das würde bedeuten dass ich in einem Gang ein wenig mehr als bloß "eine Pinselbreite" bearbeiten kann, ich schätze mal 20 bis 30 cm am Stück sollten möglich sein. Die eine Hälfte des Stoffes würde ich wieder in Einem mit dem Kleber versehen.
Für ein Anreiben stünde eine kleine Schaumstoffwalze zur Verfügung, zudem die Tatsache dass eben nicht über Kopf gearbeitet werden muß.
Vielen Dank für eine erneute Antwort.
Hallo,
im Video wurde nur die Verarbeitung dargestellt. Leider ist es immer schwierig wenn es um Reparaturen geht. Hier kann nie wie bei der Herstellung neuer Teile gearbeitet werden. Erschwerend kommt hinzu, dass oft alte Klebstoffreste nicht komplett entfernt werden können, jedoch sollte alles was leicht zu entfernen ist, entfernt werden. Es kann davon ausgegangen werden, dass hier die Klebstoffreste aus einem artverwandten Klebstoff sind und sich vertragen.
Ein zusätzliches tränken der Pappe sehen wir nicht als nötig an, denn diese Pappe fällt nicht unter die Gruppe der saugfähigen Untergründe, zumal dieser Klebstoff eine Konsistenz aufweist, die nicht so leicht wegschlägt. Den offenporigen Schaumstoff sollten Sie nicht mit Klebstoff füllen, sondern den Klebstoff möglichst nur auf der Oberfläche belassen. Wenn Sie den Klebstoff in den Schaum hineindrücken, geht die Schaumwirkung verloren und es wird eine feste Masse.
Erfahrungsgemäß werden die beiden Klebeflächen nur einmal eingestrichen, abgelüftet und zusammen gefügt. Sie arbeiten hier mit einem Kontaktklebstoff, d.h. solche Klebstoffe kontakten, wenn die getrockneten Filme sich berühren und verkleben dann. (Achtung: Dies ist nur innerhalb der Offen Zeit möglich, danach nicht mehr. Wenige Stunden ist bei dieser Type ein wärmeaktivieren machbar.)
Aus diesem Grund ratgen wir dazu nur Streifen mit Klebstoff einzustreichen und zu verkleben, 20-30 cm wären ok. Wenn Sie eine große Fläche mit Klebstoff bestreichen und diese beim Zusammenfügen unkontrolliert in Kontakt bringen, kleben diese Stellen.
Wenn Sie zuviel Klebstoff in den offen Schaum gebracht haben und dann anwalzen, kleben Sie den Schaum in sich zusammen.
Sollte Sie mit dieser Technik keine Erfahrungen haben, raten wir dazu, erst mittels Abfallflächen zu üben (dies kann mit KLebstoff ohne beigefügtem Versnetzer erfolgen).
Ihr Ottozeus-Team
Danke schön.
Versuchsklebungen werde ich auf jeden Fall durchführen, und dass ein Durchtränken des Schaumstoffes kontraproduktiv ist liegt wohl auf der Hand.
Vielleicht erlaubt die Viskosiät des Klebers ja ein Verarbeiten mit einer Schaumstoffrolle auf dem Rücken des Stoffes, das werde ich testen.
Toll, dass Sie sich so einsetzen.
Kleines Feedback:
Kleberauftrag mit der Schaumstoffrolle hat nicht geklappt, dafür ist der Kleber viel zu dickflüssig.
Letztendlich habe ich mit dem Pinsel gearbeitet, und der beste Weg war dann doch das Arbeiten in Pinselbreite.
Läßt sich der Kleber eigentlich verdünnen ohne seine Eigenschaften zu verlieren? Für einen guten Pinselauftrag gerade am Schaumstoff ist er denn doch sehr zäh in seiner Konsistenz...
Die Arbeit am Himmel ist übrigens weitest gehend fertig gestellt, leider hat die eine Dose swiftcol 600 ml nicht gereicht für die Fläche, je nun.
Nachtrag: Verarbeitet habe ich bei 25° C Raumtemperatur.
Hallo,
vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
Hinweis:
Lösungsmittelhaltige Klebstoffe lassen sich i.d.R. mit geeigneten Lösungsmittelgemischen nachverdünnen (z.B. wenn sich während der Verarbeitung durch Verdunstung der Lösungsmittelanteil reduziert, oder wenn eine flüssigere bis spritzfähige Einstellung benötigt wird. Hier dürfen aber nur die vom jeweiligen Hrsteller genannten Lösungen oder Verdünner eingesetzt werden, andere Substanzen können stören oder schädigen. Bei diesem Produkt nennt der Hersteller seine LM-Mischung helmitin® 683
Bei der Zugabe eines Verdünners sollte man sehr vorsichtig arbeiten, also nur geringe Mengen dosieren und gut verrühren, diesen Vorgang immer solange wiederholen bis die Konsistenz stimmt.
Ihr Ottozeus-Team