Strukturelles kleben

Um eine qualitativ hochwertige Klebeverbindung zu erzielen, die selbst unter Extrembedingungen höchsten Ansprüchen gerecht wird, kommen in Industrie und Handwerk sogenannte „Strukturklebstoffe“ zum Einsatz. Hierbei handelt es sich in der Regel um 2-Komponenten-Hochleistungsklebstoffe, die mit ihren außergewöhnlich hohen Klebekräften konventionelle Fügeverfahren wie Schweißen, Nieten oder Schrauben weit übertreffen. In einigen Fällen ist die Klebeverbindung sogar stabiler als der Werkstoff selbst (z.B. bei Aluminium). Zu den wichtigsten Strukturklebstoffen zählen Epoxidharze, Anaerobe Klebstoffe, Phenolharze, Cyanacrylate, Methylmethacrylate, Polyurethane.

Epoxidharze haben eine ausgezeichnete Haftung auf Holz, Keramik, Metall und auf vielen Kunststoffen (Duromeren). Sie garantieren sehr hohe Festigkeiten und sind als warmhärtende 1-Komponenten-Systeme, raumtemperatuhärtende 2-Komponenten-Systeme oder reaktive Hotmelt-Systeme erhältlich. Anaerobe Klebstoffe sind einkomponentig und müssen nicht gemischt werden. Sie härten unter Ausschluss von Sauerstoff, sobald sie mit Metall in Kontakt kommen. Aufgrund ihrer dichtenden Eigenschaften werden sie hauptsächlich zum Sichern von Schrauben und Gewinden sowie zum Befestigen von Wellen und Zahnrädern an Elektromotoren verwendet.

MMA-Strukturklebstoffe härten etwas schneller als Epoxidharze und haften auf nahezu allen Materialien, einschließlich aller Kunststoffe, Metalle und Verbundwerkstoffe. Flexible bis hochfeste 1-K und 2-K Polyurethan (PUR) Strukturklebstoffe haben eine lange Verarbeitungszeit, weshalb sie für größere Flächen optimal geeignet sind. Da PUR-Strukturklebstoffe nach dem Aushärten flexibel bleiben, sind sie sehr beständig gegenüber Schwingungen und Vibrationen. Diese Kombination aus Flexibilität und Festigkeit macht diese Hightech-Klebstoffe zum perfekten Bindemittel für Materialien mit unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten.